1941 gründen der US-amerikanische Kleinwagenhersteller American Bantam Car Company und die US-Autobauer Willys-Overland und Ford das Unternehmen Jeep. Der ursprüngliche Hintergrund der Firmengründung ist das Ziel, ein leichtes und vielseitiges Geländefahrzeug für den Einsatz im Zweiten Weltkrieg zu entwickeln. Das erste Modell, der Willys MB, wird schnell zum Symbol für die US-Armee.
Nach dem Kriegsende bleibt die Nachfrage nach dem Jeep hoch, weshalb das Unternehmen immer wieder neue Modelle entwickelt. In den 1990er-Jahren geht Jeep durch mehrere Besitzerwechsel und Fusionen. Schließlich übernimmt 1998 DaimlerChrysler das Unternehmen. Im Jahr 2007 verkauft Daimler Jeep an den italienischen Automobilhersteller Fiat. Jeep ist nun Teil der Fiat Chrysler Automobiles (FCA) Gruppe.
Heute gehört Jeep zum Stellantis-Konzern. Dieser entsteht 2021 nach der Fusion von PSA und FCA und umfasst neben Jeep die Pkw-Marken Fiat, Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Citroen, Dodge, DS Automobiles, Lancia, Maserati, Opel, Peugeot und Vauxhall. Dazu kommen Nutzfahrzeuge der vertretenen Pkw-Marken und Zulieferfirmen. Der Konzern gilt nach verkauften Fahrzeugen als viertgrößter Automobilkonzern der Welt.
Das Kompakt-SUV Compass produziert Jeep seit 2006. Erstmals stellt Jeep den Compass im selben Jahr auf der Nordamerikanischen Internationalen Autoshow vor. Markteinführung in Deutschland ist in der ersten Jahreshälfte 2007. Der Wagen ist in der Regel als 5-Türer erhältlich. Das Unternehmen entwickelt ihn ursprünglich als Ersatz für den Jeep Cherokee. Das Design ähnelt wiederum dem Jeep Patriot. Im Jahr 2011 bringt Jeep den Compass unter Fiat-Führung mit einem Facelift erneut auf den Markt. Das Modell überarbeitet der Konzern in Front- und Heckbereich sowie im Innenraum stark. Außerdem erhält das Fahrzeug modifizierte Motoren.
Die zweite Generation des Compass erhält eine modernere Technologie und Motoren, sowie eine verbesserte Sicherheit. Ebenfalls setzt Jeep auf ein komplett neues Design und größere Maße: Sie basiert auf dem Jeep Renegade und dem Fiat 500X. Die Produktion des Compass beginnt Ende September 2016 im neuen Jeep-Werk im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco. Im Jahr 2022 ist das Kompaktklasse-Modell mit 9.903 Neuzulassungen der Bestseller von Jeep in Deutschland. Mit einem Plus von 58,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist der Compass auch der hauptsächliche Jeep-Wachstumstreiber 2022.
Der Renegade ist ein Kompakt-SUV, das Jeep der Öffentlichkeit zum ersten Mal auf dem Genfer Auto-Salon im März 2014 vorstellt. Der Autobauer produziert es seit 2014 als kleineres und wendigeres Modell im Vergleich zu anderen Jeep-Modellen wie dem Cherokee oder dem Grand Cherokee. Im Wesentlichen in den Vereinigten Staaten entwickelt, ist der Renegade das erste Modell, das Jeep jedoch ausschließlich außerhalb Nordamerikas im italienischen Melfi und seit 2015 im brasilianischen Goiana produziert. Dort werden auch das Mini-SUV Fiat 500X und der Jeep Compass hergestellt. Zum Marktstart wird der Renegade in vier Ausstattungsvarianten angeboten: Sport, Longitude, Limited und Trailhawk. Je nach Linie unterscheiden sich auch die Dekorelemente im Innenraum des Renegade. Diese sind in Silber, Rot oder Orange gehalten.
Im August 2018 bekommt das SUV ein Facelift spendiert: Seitdem erfüllen alle Motoren die Euro 6d-TEMP Abgasnorm und auch optisch gibt es einige Veränderungen. Ein Jahr später auf dem Genfer Auto-Salon 2019 präsentiert Jeep den Renegade als Plug-in-Hybriden. Dabei treibt ein 1,3-Liter-Ottomotor die Vorderräder und ein Elektromotor die Hinterräder an. Der Wagen leistet bis zu 177 kW (240 PS), die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit 50 Kilometern an. Seit 2020 ist dieses Modell auf dem Markt.
Seit dem Verkaufsstart 2014 bis einschließlich Dezember 2022 sind in Deutschland 42.997 Einheiten des Renegade neu zugelassen worden. Mit einem Plus von 35,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hat das kleine SUV 2022 5.418 Neuzulassungen in der Bundesrepublik zu verzeichnen.
Der Wrangler ist ein Geländewagen und eines der am längsten produzierten Modelle von Jeep. Seit seiner Einführung im Jahr 1986 hat sich der Wagen aufgrund seines Designs und seiner Offroad-Fähigkeiten eine treue Fanbasis aufgebaut. Der direkte Vorgänger des Wranglers ist der Jeep CJ. Im historischen Kontext folgt das Fahrzeug dem Willys MB, der während des Zweiten Weltkrieges von Willys-Overland für die US-Regierung gebaut wurde. Es gibt insgesamt vier Generationen des Wranglers: Die erste Generation, auch bekannt als YJ-Generation, produziert das Unternehmen von 1986 bis 1995. Die zweite Generation, die TJ-Generation, baut Jeep von 1997 bis 2006. Die dritte Generation, die JK-Generation, ist von 2007 bis 2018 erhältlich.
Die vierte und aktuelle Generation mit dem Produktcode JL entwickelt die amerikanischen Tochter FCA US LLC der Fiat Chrysler Automobiles. Jeep stellt das Modell erstmals auf der LA Auto Show im November 2017 der Öffentlichkeit vor. Gebaut wird es seit 2018. Wie der Vorgänger ist das neue Modell als Dreitürer oder als verlängerter Fünftürer erhältlich, sowie mit unterschiedlichen Dachvariationen: Einem Hardtop, einem Stoffverdeck als Softtop oder als Dual-Top. Die neue Generation soll bis zu 100 Kilogramm leichter als der Vorgänger sein, auch aufgrund der Verwendung von Aluminium für einige Karosserieteile. Die Geländewagen-Ikone verkauft sich in Deutschland im Jahr 2022 1.858 Mal.