Am 29. November 1906 gründen Vincenzo Lancia und der ehemalige Fiat-Versuchsfahrer Claudio Fogolin den italienischen Autobauer Lancia. Das Unternehmen mit Sitz in Turin ist damit einer der ältesten Autombilhersteller der Welt. 1911 gestaltet Carlo Biscaretti di Ruffia das erste Lancia-Logo. Da der Name Lancia auf Italienisch Lancia bedeutet, zeigt das Firmenzeichen ein Volant und eine Lanze. Die Nomenklatur der Lancia-Modelle folgt dem griechischen Alphabet. Ständig präsentiert der Hersteller neue Modelle, was dazu führt, dass nur wenige Baureihen auf große Stückzahlen kommen. Der Wechsel geht auf die zahlreichen Patente zurück, die das Unternehmen stets zur Abgrenzung zur Konkurrenz umsetzt.
1969 übernimmt der italienische Automobilhersteller Fiat Lancia, da das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war. Als Grund hierfür gilt unter anderem jene kleinteilige Modellpalette. Nachdem im Jahr 2009 20 Prozent der Anteile am US-Autobauer Chrysler an Fiat übergehen, beteiligen sich die Italiener am Design beider Marken: Daraufhin werden geringfügig modifizierte Chrysler-Fahrzeuge auf dem europäischen Markt als Lancia-Modelle verkauft. 2014 gibt der Autobauer bekannt, dass er die Produktion von Lancia-Fahrzeugen schrittweise einstellen will. Seit 2017 verkaufen die Italiener das letzte noch produzierte Modell Ypsilon nur noch in Italien, wo es allerdings eines der meistverkauften Fahrzeuge ist.
Entstehung von Stellantis
Heute gehört die Marke Lancia zum internationalen Automobilkonzern Stellantis. Der Konzern entsteht im Jahr 2021 nach der Fusion von PSA und FCA. Mit der Entstehung von Stellantis gibt CEO Carlos Tavares bekannt, dass für mindestens zehn Jahre in die Marke Lancia investiert werden soll. Ab 2024 sollen Lancia-Modelle auch wieder außerhalb Italiens zu kaufen sein. Stellantis umfasst neben Lancia die Pkw-Marken Fiat, Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, Dodge, DS Automobiles, Jeep, Maserati, Opel, Peugeot und Vauxhall. Dazu kommen Nutzfahrzeuge der vertretenen Pkw-Marken und Zulieferfirmen. Der Konzern gilt als viertgrößter Automobilkonzern weltweit (nach verkauften Fahrzeugen).