Häufige Probleme mit Mitsubishi Getrieben
Probleme mit dem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe
Bei vielen aktuellen Modellen verbaut Mitsubishi ein stufenloses Automatikgetriebe, ein sogenanntes CVT-Getriebe. Im Regelfall verbaut der Hersteller die stufenlosen Getriebe bei Fahrzeugen mit Hybridantrieb. In Europa ist es für Modelle wie den Mitsubishi Space Star, den Mitsubishi Outlander oder den Mitsubishi Eclipse Cross erhältlich.
Die Abkürzung CVT steht für Continuously Variable Transmission. Übersetzt bedeutet das kontinuierlich variable Übersetzung. Diese Getriebe verzichten auf festgelegte Schaltstufen und können daher ihre Übersetzung der aktuellen Situation anpassen. Diese Getriebe schalten also nicht in einen anderen Gang, sondern gleiten durch unendlich viele Gänge. Man spricht deshalb von einem stufenlosen Getriebe. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass sich Motoren besonders effizient verhalten und somit ein sparsamer Kraftstoffverbrauch entsteht.
Nachteile von CVT-Getrieben
Den Vorteilen stehen allerdings auch einige Nachteile gegenüber, wie Einbußen beim Komfort und Schwächen bei Haltbarkeit und Wartung: CVT-Getriebe verwendet Mitsubishi überwiegend in Kombination mit schwächeren Motoren, da die verbaute Lamellenkette und die Kegelscheiben nicht so haltbar sind wie Zahnräder. Dennoch gilt das CVT-Getriebe von Mitsubishi gemeinhin als robust und langlebig.
Selten vorkommende Getriebeprobleme sind:
- Fehlermeldungen der Elektronik bzw. des Steuergeräts
- eine Überhitzung des Getriebes
- metallisches Klappern und Zugkraftunterbrechungen
Die angezeigten Fehlermeldungen lassen sich meist durch einen Austausch des Steuergerätes beseitigen. Beim Durchrutschen der Lamellenkette liegt dagegen häufig ein höherer Verschleiß vor, der auf besondere Laufleistungen oder einen fehlenden Ölwechsel zurückzuführen ist. Der regelmäßige Ölwechsel ist besonders bei CVT-Getrieben wichtig, denn es ist in Hinblick auf das Schmiermittel sehr empfindlich. Experten empfehlen diesen Service bei dieser Getriebeart bereits nach 40.000 bis 60.000 Kilometern Laufleistung.
Probleme mit dem TC-SST 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe
Das TC-SST Doppelkupplungsgetriebe von Getrag verbaut Mitsubishi unter anderem im Mitsubishi Lancer Evolution sowie der zweiten Generation des Mitsubishi Outlander. TC-SST steht für Twin Clutch Sport Shift Transmission. Man kann das 6-Gang Getriebe also entweder als sequenzielles Handschaltgetriebe oder als Vollautomatik nutzen. Zu den Vorteilen des Doppelkupplungsgetriebes (DKG) gehört der schnelle Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung. Dadurch kommt es zu einem geringeren Leistungsverlust, was Verbrauch und Emissionen senken soll. Das TC-SST gehört allerdings zu den Getriebearten von Mitsubishi, die am anfälligsten für Probleme sind. Der Autobauer hat das DKG wahrscheinlich auch deshalb mittlerweile aus dem Programm genommen.
Zahlreiche Mitsubishi-Fahrer beschweren sich über unsanfte und unzuverlässige Schaltvorgänge. Diese Schwäche zeigt das DKG besonders intensiv beim Ziehen von Anhängern. Einen Großteil der Schaltprobleme macht wohl die Software aus, welche die Kupplungen zum optimalen Zeitpunkt öffnen und schließen soll. Kommt es im Laufe der Zeit zum Kupplungsverschleiß, können sich die Schaltzeitpunkte verändern. Die Elektronik lernt zwar dazu, doch leichte Unterschiede sind häufig dennoch spürbar. Eine Softwareaktualisierung kann hier Abhilfe schaffen. Allerdings wurden diese Updates größtenteils bis 2014 aufgespielt. Mittlerweile dürfte es kaum noch Aktualisierungen geben.
Vibrationen, ungewöhnliche Geräusche und Kupplungsverschleiß
Viele Erfahrungen mit dem TC-SST deuten darauf hin, dass das Getriebe sehr temperaturanfällig ist: Vor allem wenn die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen, berichten einige Mitsubishi-Besitzer von Vibrationen, ungewöhnlichen Geräuschen sowie Schwankungen bei der Drehzahl. Außerdem melden zahlreiche Mitsubishi-Fahrer einen erhöhten Kupplungsverschleiß. Ein Wechsel der Kupplung oder sogar dem gesamten Getriebe ist in diesen Fällen oft bereits frühzeitig notwendig.
Wer ein Fahrzeug mit TC-SST fährt, sollte unbedingt die vorgeschriebenen Wartungsintervalle einhalten, denn das Getriebeöl spielt eine wichtige Rolle für die Funktion des Getriebes. Vibrationen zerstören auf Dauer die Dichtungen, sodass Getriebeöl austreten kann. Diese Schäden lassen sich eher kostengünstig beseitigen. Ein Kupplungstausch kostet hingegen bis zu 3.000 Euro. Das TC-SST ist mit einer nass laufenden Mehrscheiben-Lamellenkupplungen ausgestattet. Das bedeutet, dass sich der Kupplungsverschleiß auf die Qualität des Getriebeöls auswirkt. Weiterhin können die Kanäle des hydraulischen Ventilgehäuses und die Ventile selbst verstopfen. Auch der Ölkühler kann in seiner Funktion beeinträchtigt werden, sodass es möglicherweise zu Überhitzungen kommt. Für den Ölwechsel fallen Kosten von rund 100 Euro an.
Probleme mit den manuellen 5- und 6-Gang Schaltgetrieben
In Modellen, wie dem Mitsubishi L200, dem Mitsubishi ASX sowie dem Space Star, Eclipse Cross und Outlander verbaut der japanische Autohersteller noch immer ein klassisches Schaltgetriebe. Je nach Fahrzeug stehen Varianten mit fünf oder sechs Gängen zur Verfügung. Obwohl die Technik mittlerweile ausgereift und standfest ist, berichten zahlreiche Mitsubishi-Besitzer von diversen Problemen, Schäden und Schwachstellen.
Zu den größten Schwächen gehört die schwergängige und hakelige Schaltung: Gelegentlich lässt sich der erste Gang nicht einlegen oder Gänge springen einfach heraus. Dieser Getriebeschaden ist wohl in den meisten Fällen auf Mängel am Schaltgestänge zurückzuführen.
Weitere mögliche Auslöser dieser Problematik sind verschlissene Kupplungen, ausgeschlagene Buchsen und Lagerungen sowie veraltetes Getriebeöl. Allerdings ist das Herausspringen der Gänge möglicherweise auch auf schwerwiegende Schäden an den Zahnrädern oder Wellen zurückzuführen. Betroffen sind vor allem die älteren Mitsubishi-Modelle, die mit einem Getriebe von Renault ausgestattet sind. Beschädigungen an den Synchronringen, die sich durch knarzende oder krachende Geräusche beim Gangwechsel äußern, sind in der Vergangenheit ebenfalls aufgetreten. Allerdings handelt es sich vorwiegend um Einzelfälle, die bei hoher Laufleistung auftreten.
Die Kosten für Getriebereparaturen oder Instandsetzungen sind vom jeweiligen Schaden abhängig. Bei Problemen mit dem Schaltgestänge ist ein Werkstattbesuch auf jeden Fall ratsam. Die Kosten für neue Buchsen aus Kunststoff samt zugehöriger Arbeitszeit sind überschaubar. Betroffene Autofahrer berichteten von Kosten zwischen 25 und 40 Euro. Mit einem Getriebeölwechsel lassen sich kleinere Probleme ebenfalls gut lösen. Außerdem kommt die Wartung auch der Langlebigkeit des Getriebes zugute. Beim manuellen Getriebe sollte das Öl nach spätestens 80.000 Kilometern oder sechs bis acht Jahren gewechselt werden. Dafür müssen Sie mit Kosten um die 200 Euro rechnen.