Reparatur wird belohnt
Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kaffeemaschinen: Wer in Thüringen sein defektes Haushaltsgerät oder Mobiltelefon reparieren lässt anstatt es wegzuwerfen, wird mit bis zu 100 Euro belohnt. In einem gemeinsamen Projekt des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz mit der Verbraucherzentrale Thüringen ist der sogenannte Reparaturbonus entstanden.
Am 15. Juni 2021 startete das Projekt und innerhalb der ersten sechs Wochen haben schon 2.200 Menschen den Bonus in Anspruch genommen. Inzwischen überlegt das Thüringer Umweltministerium, ob es das Budget für den Reparaturbonus von 150.000 Euro auf 400.000 Euro aufstocken soll.
Den Grundstein für den Reparaturbonus legte eine EU-Vorschrift, die am 1. März 2021 in Kraft getreten ist und die strengere Anforderungen an die Reparierbarkeit von bestimmten Warengruppen stellt. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Reparieren statt wegschmeißen – das wird künftig leichter als bisher. Alle Neugeräte müssen ab dem 1. März leichter reparierbar sein. Wenn Geräte länger halten, schont das nicht nur wertvolle Ressourcen und das Klima, sondern auch den Geldbeutel.“

Die EU-Vorschrift soll sicherstellen, dass der Einbau von Ersatzteilen keine Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher darstellen kann und diese daher nur von professionellen Reparaturbetrieben verbaut werden.
Motoren und Getriebe von Fahrzeugen zählen (noch) nicht zu den zehn Produktgruppen, an die sich die neuen EU-Regelungen richten (Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Waschtrockner, Haushaltsbeleuchtung, Fernseher und Displays, Netzteile, Motoren, Transformatoren, Schweißgeräte und gewerbliche Kühlgeräte). Dennoch ist diese Initiative für die Zahnradprofis GmbH ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und zum Fortbestand mittelständischer professioneller Reparaturbetriebe. Sie bewahren Wissen, das verloren gehen würde, wenn nur noch ausgetauscht statt repariert wird.